How to Roadtrip

USA Version

5 Wochen im September / Oktober 2023

  • Mietwagenfirma recherchieren
  • Auto (4×4) buchen
  • Stellplatz-Apps herunterladen
  • Route planen
  • Auto 5 Wochen 2000$
  • Tanken und parken 350$
  • Nationalpark Jahreskarte 80$ (gilt für 2)
  • Camping, Wäsche, Duschen 70$
  • Verpflegung 650$
  • Gesamtkosten 3160$

Ein Roadtrip durch die USA – das klingt nach Freiheit, endlosen Weiten und unvergesslichen Abenteuern. Doch bevor du dich ins Abenteuer stürzt, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, damit die Reise nicht nur traumhaft, sondern auch stressfrei verläuft. In diesem Blogbeitrag teilen wir unsere Erfahrungen und Tipps rund ums Mieten eines Autos, Car Camping und alles, was du für deinen Roadtrip wissen musst. Von unerwarteten Herausforderungen bei der Autovermietung bis hin zu praktischen Hacks für das Leben im Auto – wir haben viel gelernt und möchten dir helfen, deinen Roadtrip optimal vorzubereiten.

Ein Auto mieten

Wir haben richtig schlechte Erfahrungen mit der Automiete in den Staaten gemacht, weshalb wir empfehlen, unbedingt die Verleihfirma und die Filiale zu checken. Manchmal haben die Anbieter sehr gute Bewertungen, aber die einzelne Filiale ist eine einzige Katastrophe. So ging es uns zum Beispiel in der Nähe von Seattle. Unser Auto war gebucht und bezahlt, aber nicht vor Ort. Im Foyer standen etwa 10 aufgebrachte Kund*innen, denen es genauso ging. Außerdem ist das Mieten von Autos in den Staaten sehr teuer, und wir würden empfehlen, immer auch die „Full Coverage“ dazuzubuchen, was das Ganze natürlich noch teurer macht.

Für 5 Wochen haben wir umgerechnet etwa 2000 $ für den Mietwagen bezahlt, dazu kommen noch etwa 350 $ für’s Tanken und Parken.

Wir haben uns einen SUV mit Allradantrieb ausgesucht, damit wir die Nationalparks und State Parks gut erkunden können. Außerdem war es uns wichtig, dass wir gut zu zweit im Auto schlafen können.

Warum kein Auto kaufen?

Wir hatten im Vorfeld den Plan, ein Auto zu kaufen, aber das ist als Non-Resident gar nicht so einfach. In einigen Staaten braucht man eine feste Meldeadresse, um ein Auto anzumelden, und selbst wenn man keine braucht, kann der Prozess bis zu zwei Wochen dauern, was nicht in unseren Zeitplan passte. Gebrauchtwagen sind zudem wahnsinnig teuer. So bezahlt man schon mal für einen 30 Jahre alten Wagen mit über 300.000 Kilometern auf dem Tacho 4500 $.

Car Camping

Im Auto schlafen ist in den Staaten meistens kein Problem, und es gibt eine große Community, die sich unter dem Begriff „Boondocking“ versammelt. In 5 Wochen sind wir durch 4 Staaten gefahren und nur ein einziges Mal bekamen wir „the knock“ und mussten auf einen anderen Parkplatz ausweichen. Die nette Beamtin, die an unser Auto klopfte, bat uns freundlich, wegzufahren, und nannte uns gleichzeitig eine Alternative. Um Stress zu vermeiden, sollte man ein paar Grundregeln beachten:

  • Kein Campingverhalten → Den Kocher und die Stühle nur kurz zum Essen rausstellen und danach alles wieder einräumen.
  • Abstand halten zu Wohnhäusern → Soweit es sich vermeiden lässt, außer Sichtweite parken.
  • Leave no trace!
  • Nicht in Naturschutzgebieten stehen → Dort nur auf offiziellen Campsites.
  • Verbotsschilder respektieren → „No overnight parking“, „Day use only“.
  • Apps wie iOverlander, Park4night oder Dyrt nutzen.
  • Beim Thema Sicherheit immer auf das Bauchgefühl hören.
  • Autoritäten respektieren und nicht diskutieren.
  • Spät kommen, früh gehen.

Im Auto schlafen

Ohne ein bisschen Komfort wird das Schlafen im Auto zur Qual. Wir sind direkt nach der Abholung des Autos zum nächsten Walmart gefahren und haben eine Grundausrüstung an Campingsachen gekauft. Mit Isomatten, Decken, Campinggeschirr und einem Gaskocher hatten wir das Nötigste schnell zusammen. Nachts haben wir die hinteren Sitze nach vorn geklappt, die Isomatten ausgerollt und es uns bequem gemacht. Damit man nicht friert, sollte man unbedingt die Fenster einen Spalt offen lassen. Das klingt erstmal paradox, aber so kann Kondenswasser vom Atmen entweichen und man wacht am nächsten Morgen nicht klamm und kalt auf. Campingstühle oder Tische braucht man in den Staaten eigentlich nicht, da man oft Picknicktische findet.

Roadtrip Paradise

Wenn man ein paar Wochen im Auto lebt, muss man für grundsätzliche Dinge wie Duschen, saubere Kleidung, Wifi und Strom etwas erfinderisch sein. Das klappt in den Staaten wirklich gut. In fast jeder kleineren Stadt findet sich ein Waschsalon, und während man dem Takt der Maschine lauscht, kann man seine Powerbank laden und sich ins Wifi einloggen. Wenn der Waschsalon kein Wifi hat, gibt’s sicher welches in der nächsten Bibliothek. Hier kann man meist völlig ungestört ein paar Stunden verbringen und die Weiterreise planen. Die Bibliotheken haben oft Reiseführer und Karten, die man perfekt nutzen kann. Wir haben unsere Reise so geplant, dass wir alle paar Tage auf einem Campingplatz mit Duschen übernachtet haben. Dazwischen kann man Schwimmbäder, Flüsse oder Fitnesscenter ansteuern, um seine Hygiene aufrechtzuerhalten. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln ist super einfach, denn in den Staaten haben die riesigen Supermärkte täglich und mit ausgedehnten Öffnungszeiten geöffnet. Dort gibt es außerdem fast immer Wifi und öffentliche Toiletten.

Warum Car Camping?

Die Infrastruktur in den USA ist einfach für Autos gemacht. Es gibt nur sehr wenige Zugverbindungen, und diese sind auch ziemlich teuer. Wenn man die einzelnen Bundesstaaten selbstständig und flexibel erkunden möchte, braucht man einfach ein Auto. Wir haben größere Strecken mit dem Bus zurückgelegt, aber der fährt halt wirklich nur von A nach B, und die vielen Sehenswürdigkeiten und Naturwunder am Straßenrand verpasst man dann. Motels und Airbnbs sind ebenfalls wahnsinnig teuer, und der Standard ist oft ziemlich schlecht. Für uns war es die beste Option, dieses Geld einfach zu sparen und uns dafür andere Dinge zu gönnen. Natürlich sollte man eine gewisse Liebe zum Campen mitbringen, um die Reise genießen zu können. Wir würden unseren Roadtrip auf jeden Fall wieder so planen.

Unser Fazit

Ein Roadtrip durch die USA ist eine einmalige Erfahrung, die mit der richtigen Planung und ein wenig Flexibilität unvergesslich wird. Auch wenn die Autovermietung teurer und komplizierter sein kann, lohnt sich die Freiheit, die das Reisen mit einem eigenen Fahrzeug bietet. Car Camping ermöglicht es, die atemberaubende Natur hautnah zu erleben und gleichzeitig Kosten zu sparen. Mit ein wenig Vorbereitung und den richtigen Apps lässt sich das Abenteuer problemlos meistern. Wir würden diese Art zu reisen jederzeit wieder wählen – es ist die perfekte Mischung aus Abenteuer und Entspannung.