Housesitting

Auf Haustiere aufpassen und dabei die Reisekasse schonen

Wenn man mit einem knappen Budget unterwegs ist, landet man oft in ziemlich schäbigen Unterkünften. In den USA und Kanada haben wir sogar in unserem Mietwagen geschlafen, um unsere Kosten möglichst gering zu halten. Hin und wieder sehnen wir uns jedoch nach einem Bett, einer Dusche und einer richtigen Küche. Mit Housesitting bekommen wir das und noch viel mehr. Aber fangen wir von vorne an.

Was ist Housesitting?

Housesitting bedeutet in den meisten Fällen, dass du auf ein Haustier in seinem Zuhause aufpasst, während die Besitzer*innen auf Reisen sind. Es gibt verschiedene Plattformen, bei denen man sich anmelden kann, aber nicht alle davon sind seriös. Wir nutzen trustedhousesitters.com, eine der bekanntesten und vertrauenswürdigsten Seiten.

Was brauche ich, um Housesitter zu werden?

Um Housesitter*in zu werden, musst du dich bei einer dieser Plattformen anmelden und eine Gebühr entrichten. Bei Trustedhousesitters beträgt diese 120€ im Jahr. Du musst auch ein gültiges Ausweisdokument hochladen, um dich zu verifizieren. Danach füllst du dein Profil aus. Die Hausbesitzer*innen sollen dich mit Hilfe des Profils kennenlernen und deine Erfahrungen mit Haustieren nachvollziehen können. Du benötigst außerdem ein paar externe Referenzen. Wir haben von Nachbar*innen und Freund*innen, auf deren Tiere wir bereits aufgepasst haben, Bewertungen schreiben lassen. Dann musst du nur noch nach Sits in deiner Wunschregion suchen und dich bewerben. Dafür reicht ein freundliches Anschreiben, in dem du erklärst, warum du gerade auf dieses Tier, in dieser Region und bei dieser Person aufpassen möchtest. Oft kontaktiert dich die Person per Videocall, um alles Weitere zu besprechen.

Der erste Housesit

Im Vorfeld eines Housesits bekommst du sehr klare Anweisungen und Informationen, wie du in das Haus kommst. Wenn du dort bist, freundest du dich mit den Haustieren an und genießt die Wohnung sowie die Umgebung. Für gewöhnlich kannst du die Küche, das Bad, das Internet und das Arbeitszimmer mit nutzen. Wir hatten sogar manchmal das Glück, dass wir das Auto, Fahrräder, Home-Cinema und Pools nutzen konnten.

Deine Aufgaben

Natürlich unterscheidet sich der Aufwand je nach Haustier. Mit einem Hund musst du regelmäßig Gassi gehen, während eine Katze auch gut mehrere Stunden auf deine Anwesenheit verzichten kann. Manchmal sind sogar Housesits inseriert, bei denen du ausschließlich auf das Haus aufpassen musst. Das Haushüten kann auch Aufgaben wie Blumengießen, Müll rausbringen und Post holen beinhalten. Meistens bleiben dir jedoch mehrere Stunden am Tag, in denen du die Umgebung erkunden kannst.

Lohnt sich Housesitting?

Obwohl die Gebühr zunächst hoch erscheint, hat sie sich für uns schon beim ersten Sit ausgezahlt. Wir haben gerade in den USA sehr hohe Übernachtungskosten gespart und konnten den Komfort eines voll eingerichteten Heims genießen. Die Zeit mit den Tieren ist ganz besonders schön und hat uns auf unserer Langzeitreise immer sehr viel Freude bereitet. Wir haben Housesitting oft genutzt, um nach intensiven Reisephasen etwas zu entspannen, Wäsche zu waschen und die Weiterreise zu planen.

Ist Housesitting sicher?

Dadurch, dass sowohl du als auch die Person, die einen Sitter sucht, sich verifizieren müssen, gibt es keine Fake-Inserate. Die Bewertungsfunktion ist beidseitig und ermöglicht es, dass beide Parteien sich im Vorfeld durch die Bewertungen klicken können. Auch die Video-Calls schaffen Vertrauen. Die meisten Besitzer*innen werden dir ihre Telefonnummer geben, damit du sie kontaktieren kannst, wenn du Fragen hast. Wir haben viele Sits gemacht und uns nie unsicher oder „hängen gelassen“ gefühlt.

Was tue ich, wenn ein Tier sich komisch verhält oder krank wird?

Wenn ein Tier dich nicht respektiert, nicht frisst oder krank wird, solltest du die Besitzer*innen kontaktieren. Wir hatten einmal das Pech, dass ein sehr großer Jagdhund überhaupt nicht auf uns gehört hat und wir am Ende sogar Angst vor ihm hatten. Wir haben direkt Kontakt mit dem Besitzer gesucht und eine Lösung gefunden. Wenn ein Tier krank wird und du die Besitzer*innen nicht erreichen kannst, gibt es zumindest bei TrustedHousesitters eine Hotline, die du anrufen kannst. Oft erhältst du aber von den Tierbesitzer*innen die nötigen Infos zu Tierärztinnen und Medikamenten direkt zu Beginn deines Housesits. Die Möglichkeit, dass soetwas passieren kann, sollte dich aber nicht abschrecken, denn sie sind die Ausnahme und nicht die Regel.

Housesitting ist eine wunderbare Möglichkeit , auf Reisen nicht nur Geld zu sparen, sondern auch tiefere Einblicke in neue Orte und Kulturen zu gewinnen. Es bietet die Chance, in einem echten Zuhause zu leben, während man sich um geliebte Haustiere kümmert und gleichzeitig neue Freundschaften schließt. Durch die richtige Vorbereitung, ein ansprechendes Profil und offene Kommunikation mit den Hausbesitzer*innen kann Housesitting zu einer bereichernden Erfahrung werden, die weit über das bloße Hüten von Häusern und Tieren hinausgeht. Egal, ob du ein erfahrener Reisender oder ein Neuling bist, Housesitting eröffnet dir viele Türen und ermöglicht es dir, deine Reisen auf eine nachhaltige und persönliche Weise zu gestalten.