Peru Hop und Bolivia Hop

Lohnt sich das?

Januar bis Februar 2024

  • Peru Hop Ticket online buchen
  • Reiseroute festlegen
  • Unterkünfte buchen
  • Touren recherchieren und buchen

Lima – Paracas – Huacachina – Arequipa – Cusco – Puno – Copacabana – Isla del Sol – La Paz

  • Peru Hop 219$ 
  • Bolivia Hop 44$ (10$ Rabatt wegen Peru Hop Ticket)
  • Unterkünfte ca. 10-15$ pro Nacht pro Person
  • Touren 20-180$
  • Verpflegung 10-15$

Top oder flop?

Disclaimer: Dieser Artikel steht in keiner Verbindung zu „Peru Hop“ und spiegelt ausschließlich unsere eigenen Erfahrungen wieder. 

Südamerikanische Länder auf eigene Faust zu bereisen, kann manchmal sehr herausfordernd sein. Es gibt hunderte Busunternehmen, mit zum Teil furchtbaren Bewertungen, einen ganzen Dschungel aus Tourenanbietern und Unterkünften und immer wieder die Frage, wo man am sichersten ist. Da klingt es doch geradezu verlockend, wenn einem ein Anbieter all die Arbeit für die Recherche abnimmt und einen dazu sicher von A nach B bringt. Ungefähr das verspricht Peru Hop auf seiner Internetseite und wir haben es für unsere Reise durch Peru und Bolivien ausprobiert.

Was bekomme ich bei Peru Hop?

Das Unternehmen ist vorrangig ein Transportunternehmen mit eigenen und gecharterten Bussen. Es wirbt damit, dass die Busse besonders komfortabel und sicher sind und immer ein Guide an Board ist, der einem bei allen Fragen zur Seite steht. Es gibt keine unnötigen Halte oder Zustiege. Es gibt USB-Ladesäulen, eine Toilette und auf Nachtfahrten Decken. Außerdem kooperiert das Unternehmen mit verschiedenen Tourenanbietern, Unterkünften und Restaurants. Wenn man eine Tour oder Unterkunft über Peru-Hop bucht, bekommt man einen besseren Preis, als wenn man auf eigene Faust bucht. Bei einigen Restaurants und Hotels kann man sein Gepäck kostenlos aufbewahren lassen. Außerdem bietet Peru Hop an vielen Standorten eine Abholung oder Drop-Off am Hotel an. Dadurch spart man Taxikosten und kommt auch in der Dunkelheit sicher an seiner Unterkunft an bzw. wird sicher zum Bus gebracht. Wenn die eigene Unterkunft nicht im Abholbereich ist, organisiert der Guide ein Taxi. Als Bonus gibt es auf einigen Strecken extra Halts, wie z.B. eine Pferdeshow, ein Pisco-Tasting, eine Tour durchs Naturschutzgebiet in Paracas, einen Aussichtsturm bei Nazca, eine Bootsfahrt zur Isla del Sol. Bis auf die Bootsfahrt (10$) kostet nichts davon extra.

Unsere Route

Lima – Paracas – Huacachina – Arequipa – Cusco – Puno – Copacabana – Isla del Sol – La Paz

Lima → Paracas

In Lima gibt es ein Büro von Peru Hop, in dem man alle Fragen vor der Reise klären oder auch schon Touren für den nächsten Halt buchen kann. Wir haben uns für Paracas als ersten Stopp entschieden und mit einem wirklich netten Mitarbeiter eine Tour für die Ballestas Islands gebucht. Da unser Airbnb nur zwei Minuten vom allgemeinen Pick-Up Punkt entfernt war, sind wir zu Fuß dorthin gegangen. 

Die Reiseroute kann man mit der Buchungsnummer auf der Internetseite oder in der App planen und aktualisieren. Änderungen der Route kann man online bis 24 Stunden vor Abfahrt vornehmen. In der App bzw. auf der Internetseite trägt man auch seinen Abholort ein. Im Bus geht  der Guide dann noch einmal durch die Reihen und lässt jeden seine Route bestätigen.

Pünktlich um 7 Uhr ging es los. Unser Guide Andrea hat sich in sehr gutem Englisch vorgestellt und den Tagesablauf erläutert. Anschließend hat sie rote Bändchen an alle verteilt und die Bestellungen für das Frühstück aufgenommen. Am Frühstücks-Stopp waren wir etwas knapp in der Zeit, aber alle konnten aufessen und auf die Toilette gehen. Das Essen musste selber bezahlt werden. Es war sehr einfach, aber okay. Dann ging es zum ersten Programmpunkt, der Pferdeshow. Es gehört zu den traurigsten Sachen, die wir je gesehen haben. Andrea erklärte im Vorfeld, dass Peruanische Pferde es lieben, zu tanzen. Anschließend kam ein Pferd mit Reiter in die Manege und führte einen fünfminütigen, verstörenden Tanz auf. Weder wir, noch das Pferd konnten die Show genießen. Danach ging es zur Tombola, einem Spiel, bei dem ein Meerschweinchen in einen Kreis gesetzt wird und die Teilnehmer*innen darauf wetten, in welches Häuschen es fliehen wird. Auch dieser Programmpunkt stieß uns auf und wir waren froh, als es weiterging.

Es sieht so aus, als hätte Peru Hop diesen Programmpunkt durch einen anderen ersetzt, was wir nur begrüßen können. 

Gegen Mittag kamen wir in Paracas an und konnten in unser selbst gebuchtes Hotel einchecken. In Paracas gab es keinen Drop-Off, weil der Ort nur aus einer Straße besteht.

Wir haben uns für zwei Tage Paracas entschieden, was wir im Nachhinein gut auf einen Tag hätten verkürzen können. 

Unsere Tour zu den Bellesta Islands am nächsten Tag verlief etwas holprig, weil wir nicht im System eingetragen waren. Es gab allerdings noch andere Leute, bei denen dies ebenfalls der Fall war und so startete unsere Tour einfach etwas später. Die Tour war interessant und der Guide hat viele Informationen zu den Tieren und der Landschaft gegeben. Als Bonus haben wir sogar Pinguine gesehen. 

Am nächsten Tag sind wir mit auf die von Peru Hop angebotene Tour durchs Paracas Nature Reserve gegangen. Die Tour fand mit dem Bus statt und war eine sehr kurzweilige Hop-on-Hop-off Fahrt. Später ging es weiter nach Huacachina.

Paracas → Huacachina

Die Fahrt von Paracas nach Huacachina ist eigentlich sehr kurz, aber wir haben noch einen Stopp auf einem Pisco-Weingut eingelegt. Hier empfing uns eine sehr gut gelaunte Führerin und erklärte uns die Geschichte und Herstellung von Peruanischem Wein und dem Nationalgetränk Pisco. Danach wurden wir alle in den Tasting-Room geführt und bekamen eine Vielzahl von Weinen und Piscos zu probieren. Wir lernten auch noch ein paar spanische Trinksprüche und etwas über die Trinkkultur in Peru. Dieser Ausflug war super unterhaltsam und leicht angetrunken gab es am selben Ort noch Lunch. Nach dem Essen ging die Fahrt weiter nach Huacachina.

Für den Nachmittag haben wir über Peru Hop eine Sandbuggy- und Sandboarding-Tour gebucht. Vorher konnten wir in unserem Hotel noch in den Pool hüpfen. In Huacachina gibt es ebenfalls keinen Drop-Off, aber auch hier hat man maximal 5 Minuten Gehzeit zur Unterkunft.

Um 16 Uhr standen wir am Treffpunkt und wurden von einem Guide in die Dünen geführt. Unser Fahrer war schon etwas älter und der Buggy machte nicht den sichersten Eindruck. Wir wurden in die erste Reihe gesetzt, wo eine von uns regelmäßig den Schaltknüppel zwischen die Beine bekam. So stark, dass danach ein blauer Fleck zu sehen war. Der Fahrer war wirklich sehr rasant unterwegs und zum ersten Mal auf dieser Reise dachte ich, dass ich sterben könnte. Diese Tour ist wirklich nur etwas für Adrenalin Junkies. Wir haben fünf Stopps für das Sandboarding eingelegt. Das hat auch Spaß gemacht, allerdings war der letzte Stopp sehr gefährlich und ich wurde von Board geschleudert und habe mir die Schulter gezerrt. Die Meinungen zur Tour waren in unserer Gruppe (12 Leute) sehr gespalten. Den meisten war es aber zu heftig. Halb traumatisiert konnten wir aber noch den Sonnenuntergang über der Oase genießen. Huacachina ist ein surrealer und toller Ort, auf die Tour würden wir im Nachhinein aber gerne verzichten.

Huacachina → Nazca →Arequipa

Der Bus fuhr am frühen Nachmittag aus Huacachina los und war etwa gegen 16:30 am Viewing Tower in Nazca. Der Tower ist im Ticket enthalten, aber nicht super spektakulär. Wer die Linien in voller Pracht sehen will, sollte einen Flug buchen. Wir haben uns gegen Nazca entschieden, weil die Stadt nicht besonders reizvoll für uns war und wir wegen der Kosten und der weniger guten Bewertungen auf einen Flug verzichten wollten. Der Bus hielt trotzdem noch in der Stadt und wir konnten ein Abendessen und Snacks kaufen, bevor wir den Nachtbus nach Arequipa genommen haben. In Arequipa wurden wir an einem zentralen Punkt in einen Minibus verteilt, der uns dann direkt am Hostel rausgelassen hat. 

In Arequipa haben wir mehrere Tage verbracht und können diese Stadt uneingeschränkt empfehlen. Wir haben über Peru Hop noch eine dreitägige Tour durch den Colca Canyon gebucht, bei der wir wieder Pech hatten. Die Tour an sich war toll, aber wir hatten einen stark alkoholkranken Guide, was das Erlebnis etwas trübte. Auch hier würden wir empfehlen, nicht über Peru Hop zu buchen, sondern selbständig einen Anbieter zu recherchieren.

Arequipa → Cusco

In Arequipa haben wir beschlossen, unsere Route zu ändern. Ursprünglich wollten wir weiter nach Puno, aber wegen unterschiedlicher Umstände beschlossen wir, nach Cusco weiterzufahren. Hier war die Kommunikation mit Peru Hop zum ersten Mal etwas schwierig. Eigentlich sind kurzfristige Änderungen der Reiseroute möglich, aber der Kundenservice arbeitet nicht 24 Stunden am Tag. Wir mussten zwei ganze Werktage warten, bis wir unsere Route anpassen konnten. Das war etwas nervig, weil wir natürlich Unterkünfte und Touren buchen wollten. Am Ende hat aber alles wunderbar geklappt. Wir wurden von einer Hop-Mitarbeiterin in unserem Hotel abgeholt und mit einem Taxi zum Busbahnhof gefahren. Wir mussten einen Bus von Cruz del Sur nehmen, weil der Peru Hop Bus nicht ausgelastet gewesen wäre. Peru Hop hat aber alles für uns organisiert. Wir wurden bis zum Check-in von der Mitarbeiterin begleitet. Unsere Plätze im Bus waren super bequeme Schlafplätze und es gab sogar Entertainment, ein Kissen und eine Decke.

Cusco → Puno

Morgens in Cusco wurden wir von einer neuen Peru Hop Mitarbeiterin abgeholt und mit dem Taxi in unser Hotel gebracht. Das war ein absolut großartiger Service. In Cusco haben wir uns eine ganze Weile aufgehalten und Unternehmungen selbständig gebucht. Auch hier gibt es ein Peru Hop Büro, in dem wir uns noch ein paar Merchandise Artikel abholen durften. 

Nach einigen Tagen in Cusco sind wir dann mit unserem Bolivia Hop Ticket weitergefahren. Hier mussten wir selber zum Terminal fahren. Der Nachtbus startet 21:30 Uhr und kommt um 5:00 Uhr in Puno an. In Puno wurden wir wieder von einem kleineren Bus zu unserer Unterkunft gefahren. Das wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, denn unsere Unterkunft war in Sichtweite der Bolivia Hop Haltestelle. 

In Puno haben wir zwei Tage verbracht und eine Tour zu den Uro Islands gemacht. Wir haben die Tour gebucht, die von Peru Hop empfohlen wurde und waren zufrieden damit. Im Vorfeld sollte man aber wissen, dass es schon sehr touristisch ist und man sehr viel Zeit im Boot verbringt. Trotzdem war es eine interessante Erfahrung, die Menschen auf den Schilfinseln kennenzulernen. Besonderes Highlight der Tour war das Mittagessen mit einem fantastischen Blick auf den Titicacasee.

Puno → Copacabana

Gegen 7:30 Uhr wurden wir von einem Kleinbus vor unserem Hotel abgeholt und mit vielen anderen zum Bus gebracht. Der erste Bus hat uns bis zur Grenze gebracht und dort wartete ein zweiter Bus, um uns nach Copacabana zu bringen. Der Grenzübertritt hat sehr lange gedauert. Für EU-Bürger*innen gab es nur einen Stempel in den Pass, US-Amerikaner*innen brauchten sehr viele Unterlagen und mussten eine Gebühr zahlen. Die Busse auf der bolivianischen Seite waren nicht so gut, wie die in Peru, aber trotzdem okay. Da es ab jetzt keine Nachtfahrten mehr gab, konnten wir das gut verschmerzen. Trotz Verzögerungen an der Grenze, kamen wir noch pünktlich für das Boot zur Isla del Sol. 

In Copacabana konnten wir noch Geld und Mittagessen holen und dann zur etwa 1,5 stündigen Bootsfahrt aufbrechen. Unsere großen Rucksäcke durften wir in dem Restaurant lassen, das von Bolivia Hop empfohlen wurde. Weil wir dort gegessen haben, mussten wir auch nichts für die Aufbewahrung bezahlen. Im Boot haben wir 10$ für den Hin- und Rückweg bezahlt, sind aber erst zwei Tage später wieder zurückgefahren. Da das Bolivia Hop Boot täglich fährt, war das überhaupt kein Problem. Die Isla del Sol war wunderschön und wir hatten zwei sehr entspannte Tage in der schönen Kulisse des Titicacasees. 

Die Rückfahrt von der Isla zur Copacabana hat reibungslos geklappt, obwohl ein anderer Guide als beim letzten Mal an Bord war.

Copacabana → La Paz

Vom Boot ging es fast direkt in den Bus. Wir hatten noch kurz Zeit zu Essen und Snacks zu besorgen und dann ging es los. Nach etwa einer Stunde Fahrt mussten wir aussteigen und mit einem Boot an das andere Ufer des Sees fahren. Wir konnten alle Sachen im Bus lassen und dieser wurde auf ein riesiges Floß verladen und ebenfalls ans andere Ufer gebracht. Auch hier gab es wieder genügend Zeit, um auf die Toilette zu gehen oder Snacks zu besorgen. 

Wieder im Bus hat unser Guide Popcorn verteilt und einen Film angemacht. Gegen 22 Uhr kamen wir in La Paz an und wurden an unserem Hostel abgesetzt. Wer keine Unterkunft im Zentrum hatte, wurde an einem Sammelpunkt herausgelassen, an dem bereits Taxis zur Verfügung standen. Hier endete unser langer Trip mit Peru Hop und Bolivia Hop.

Fazit

Wir haben uns während aller Fahrten sicher und gut aufgehoben gefühlt. Die Guides haben alle sehr gutes Englisch gesprochen und waren immer nett und hilfsbereit. 

Die Busse waren gut bis okay, allerdings gibt es scheinbar keine roten “Peru Hop Busse”, so wie man sie auf der Internetseite sieht. Wir waren fast immer mit gewöhnlichen Linienbussen unterwegs, die aber alle Ladesäulen und Toiletten hatten. Die Fahrer sind umsichtig und ruhig gefahren und haben nach mehreren Stunden gewechselt. Wir hatten außerdem nie Angst um unser Gepäck. Bei Nachtfahrten waren wir sehr froh über die Drop-Off-Option, weil wir so nicht im Dunklen unser Hotel suchen mussten.

Die Ausflüge waren ein nettes Add-on und haben (bis auf die Pferdeshow) Spaß gemacht. Die Touren, die wir über Peru-Hop gebucht haben, können wir nicht empfehlen. Vielleicht hatten wir auch einfach zu viel Pech, aber es gibt sicher bessere Anbieter mit höheren Sicherheitsstandards.

Die Kommunikation via Whatsapp und E-Mail war holprig und gerade, wenn man schnelle Antworten braucht, reicht es nicht, wenn die Hotline von 9-18 Uhr besetzt ist. Wir waren in der Regenzeit unterwegs, in der generell etwas weniger los ist. Es ist gut möglich, dass der Kundenservice in der Hauptsaison 24 Stunden erreichbar ist.

Ansonsten haben wir unsere Fahrten aber als sehr gut organisiert empfunden und die Betreuung durch die Guides war immer super. 

Wer also eine einfache und stressfreie Lösung sucht, um in Peru und Bolivien an die touristisch relevanten Orte zu kommen, ist hier gut bedient.